Branimir Ritonja beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Beziehung zwischen Natur und Mensch. In seinen Serien Edge of the City (Stadtrand) und Remnants of Light (Reste des Lichts) hat er die Ursachen und Folgen der Ausdehnung des unnötigen menschlichen Fortschritts in natürliche Gebiete hinterfragt. Die Serie REFLECTION OF TIME fungiert als Replik auf diese beiden Serien, konzipiert als ein Eintauchen in die Natur selbst - ihre Reaktion auf menschliche Eingriffe - und fasst gleichzeitig die Essenz des Projekts IDEA MOVER zusammen. Die Fotografien, die im Möbellager des Regionalmuseums Maribor ausgestellt sind, erinnern uns an die Widerstandsfähigkeit der Natur, insbesondere von Holz, das für praktische Zwecke und für die Kunst verwendet wird. Die Bilder einer überwucherten Eisenbahn zeigen die Unverwüstlichkeit von Bäumen und Sträuchern, die selbst die Eisenschienen beherrschen und dominieren. Das Gestrüpp und die Büsche verbergen die kaum sichtbaren Waggons und löschen die Erinnerungen an ihre Zeit aus. In den Fotografien, die sich der Stadt nähern, werden die modernen Gebäude und Räume als fremdartig dargestellt.

Im Zeitalter der minderwertigen, von Menschenhand gefertigten Materialien scheinen uns Möbel aus Massivholz besonders unzugänglich zu sein, obwohl sie einer respektvollen Beziehung zu natürlichen Ressourcen am nächsten kommen - harmlos und langlebig, dazu bestimmt, irgendwann und unweigerlich mit ihrem Ursprung zu verschmelzen. Durch die Platzierung der Fotografien in einer ganz bestimmten Umgebung wird eine gedankliche Trennung zwischen Produkt und Ursprung provoziert, denn es gibt keine Trennlinie, genauso wenig wie es eine Trennlinie zwischen Mensch und Natur gibt. Der Eingriff in den Ausstellungsraum schafft eine Symbiose zwischen dem Natürlichen, dem Hergestellten und dem Künstlerischen, die alle drei die Einfachheit einer harmlosen Koexistenz hervorheben, die das Erbe - sowohl das natürliche als auch das materielle - schützt.

Branimir Ritonjas Serie THE REFLECTION OF TIME vervollständigt eine subtile narrative Trilogie, die eine eingehende Reflexion über die Beziehung zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen darstellt. Damit unterstreicht der Künstler seinen aktuellen Schwerpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Beziehung des Menschen zur Umwelt, einschließlich des Alltags und des Ausstellungsraums, und präsentiert eine künstlerische Umsetzung der persönlichen Meditation über die Frage der Nachhaltigkeit und der Ehrfurcht vor existenziellen Entscheidungen.