Abgesehen von der künstlerischen Ausdruckskraft der Möbelbauer einerseits und der Wandmaler andererseits, lassen sich einige Parallelen zwischen Möbeln und Straßenkunst ziehen. Sie teilen eine Reihe von Zwängen, die sich aus dem Material, der Technik und den Anforderungen an Raum und Oberfläche ergeben. Das Depot des Museums enthält vierhundert Jahre Möbel aus der Steiermark, Kärnten und Prekmurje. Das dekorative Repertoire des gesammelten Materials bietet auch heute noch vielfältige Forschungsmöglichkeiten. In den letzten zehn Jahren wurde die Stadt jedoch von einer Vielzahl von Straßenmalereien mit äußerst geringem Aussage- und Kunstwert überschwemmt, die keinen Forscher herausfordern. Unter diesen Wandmalereien sind die mit der Signatur TeoSon eine auffällige Ausnahme.

Wir fanden ihren Autor, den Straßenkünstler Teo Ivančič, und luden ihn zur Teilnahme ein. Die entstandenen Werke sind interessant und vereinen alle Komponenten des Projekts GUGALNIK IDEJ. Nach dem Besuch des Depots hatte Ivančič Fragen zu den Eigentümern des gesammelten Materials. Als Referenz boten wir ihm die Gemäldesammlung steirischer Adeliger an, die im Rittersaal des Mariborer Schlosses ausgestellt ist. Diesmal wählte Ivančič als Träger seiner Darstellungen Türen, die zwar auch Möbelelemente sind, aber es sind Bauelemente. Möbel sind Malerei und Malerei sind Möbel. Die abgenutzten Türblätter hat er selbst ausgewählt. TeoSon beherrscht das Arbeiten auf unebenem Boden. Diesmal setzte er die Technik der Aerosol-Grafie ein, um mit Luft vermischte Farbe auf die gewellten Holzflächen der Tür zu sprühen. Die gewünschten Effekte erzielte er mit verschiedenen Sprühkappen oder Düsen. Auch die fehlenden Teile der Sockel fügte er geschickt in die Gesamtkomposition ein.

Teo Ivančič ist ein autodidaktischer Maler mit einem außergewöhnlichen Talent. Neben dem ständigen Experimentieren und der damit verbundenen Weiterentwicklung seiner Technik ist seine größte Stärke die beharrliche Suche nach seiner eigenen Ausdruckssprache. Für ihn gibt es zu viele Welten, als dass er nur eine Sprache sprechen könnte. So bedient er sich praktisch bei allem, was ihn anspricht.