Eine wertvolle Aufzeichnung ist die von Gustav Rudolf Puff, der 1846 eine Galerie mit 130 Gemälden im Herrenhaus von Betnava inventarisierte, als es im Besitz des Grafen Klemen Brandis (1798-1863) war. Zu dieser Zeit hingen in Betnava Werke von Dürer, Michelangelo und Rubens sowie Werke, die David Teniers, Anthonis van Dyck, Hans Adam Weissenkircher, Giovanni Pietro de Pomis, Philips Wouwerman, Paolo Veronese und anderen zugeschrieben wurden. Puff erwähnt auch eine Sammlung von Kupferstichen. Der Besitzer des Hauses gab jedem Besucher die Gelegenheit, die berühmte Sammlung zu sehen, die in vier Sälen ausgestellt ist.

Nach dem Bau des Schlosses Slivnica wurde ein Teil der Gemäldesammlung aus dem Schloss Betnava an den neuen Standort gebracht. 16 Ölgemälde blieben auch nach der Übergabe des Schlosses an die Diözese Lavant in Betnava. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie in den Mariborer Diözesanpalast überführt. Wir wissen nicht, wo sich der größte Teil der Gemälde aus Betnava und Slivnica heute befindet. Wahrscheinlich behielt die Familie Brandis einen Teil der Sammlung und nahm sie mit, als sie nach Tirol übersiedelte. Ungeklärt ist auch das Schicksal der Gemälde, die sich Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz von Hermann Pauls, dem Besitzer des Schlosses Slivnica, befanden.

Die Ölskizze des Heiligen Georg von Martin Knoller (1725-1804) stammt wahrscheinlich aus der Sammlung des Grafen Brandis. Sie kam aus dem Gut Kozjak (Pachta) in das Regionalmuseum Maribor und befand sich Mitte des 19. Jahrhunderts noch in Betnava.